Empfänglich und trotzdem gegen den Strich gebürstet: Das neue Scanner-Album pendelt ungezwungen zwischen Sample-Experiment und wärmender Popatmosphäre. Neben elektronischen Schwingungen, Radarwellen, Stimmsamples und Fieldrecordings sorgen auch Gitarre, Operngesang und String-Arrangements für Wärme auf der Platte. Im Track „Soleil“ haucht Robin Rimbaud sogar selbst zarte Melodien zu Streichern und Ambientharmonien. Begleitet wird er dabei von Michael Gira, bekannt als Kopf der New Yorker Postpunk-Band Swans. Jener impft dem Arrangement mit loopigem Gitarrenzupfen eine Folkatmosphäre ein, die Organisches mit Elektronischem zart besaitet vernetzt. Zwischendurch gibt es auch mal dunkel ratternde, an Industrial und Trentemøller erinnernde Stücke. Und sogar Dub schleicht sich unauffällig ein. Mit dem Track „Anna Livia Plurabelle“ versucht sich Scanner zudem an einer Fusion von Klassik und Ambient. Lepoper überfrachtet der melancholische Operngesang der Sopranistin Pàtricia Rozario den Track ein wenig zu sehr mit Gesangsemotion. Ein eingängiges, zuweilen seichtes Album, das man so von Scanner nicht erwartet hätte, das aber glänzend zu seinen vorherigen Veröffentlichungen auf Binemusic passt.
Rockets, Unto The Edges Of Edges
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen