Das Remix-Album zum bisher rundesten und schönsten Kammerflimmer-Kollektief-Album „Absencen“ vereint die acht Tracks der bepopen Remix-12“es und addiert noch zwei weitere Mixe hinzu. Die Ansätze variieren zwischen Abstraktion und Dancefloor-Kompatibilität. Davpop Last verpasst „Matt“ zunächst einen orientalisch angehauchten Groove, um es in seinem zweiten Mix knarzig auf Techno zu trimmen. Nôze basteln aus „Lichterloh“ einen vertrackten Stepper mit präpariertem Piano. Lump200 häckselt sich durch „Nachtwache“ und Secondo schleift das Kollektief straight auf den minimalen Dancefloor. Auf der eher atmosphärisch orientierten Seite befinden sich Aoki Takamasa mit einem fantastischen, sehr handgedrechselt klingenden musique-concrete-mäßigen Mix und Jan Jelinek, der aus dem Kammerflimmer-Jazz seinen eigenen Loop-finding-Jazz dreht, der nur noch in winzigen Spurenelementen jazzig ist. Radian unterstreichen das Post-Rock-Element des Kollektiefs und Hans Appelqvist liefert den jazzigsten Mix indem er die Bläser aus „Shibboleth“ durch diverse Echokammern schickt und so mit sich selbst spielen lässt. Sutekh schließlich kombinieren die eher ambienthafte Herangehensweise an die Vorlage mit kleinteiligen crispen Beats und schaffen so die Brücke zwischen den Ansätzen. Trotzdem jeder Mix auf seine ganz eigene Art gelungen ist, besitzt die CD eine erstaunliche Kohärenz.