Eine rotzfreche Göre aus Nordlondon landet auf dem einflussreichsten HipHop-Label aller Zeiten und wird noch dazu von dessen Boss, der im Nebenberuf als (selbsternannter) größter Rapper der Gegenwart firmiert, persönlich ausgesucht. Die Geschichte war fast zu gut, um wahr zu sein, und die Hoffnung groß, dass Lady Sovereign es im Windschatten von The Streets und Dizzee Rascal schafft, den Sound der Grime-Generation auch in den USA zu etablieren. Doch „Public Warning“ enttäuscht auf der ganzen Linie: Das Album besteht nicht nur zu mehr als der Hälfte aus Songs, die bereits vorher erhältlich waren, das neue Material ist zudem durchgehend schwächer als „9 To 5“ oder „Random“. Inhaltlich und musikalisch vermarktet Lady Sovereign weiter offensiv ihre Arbeiterklassenherkunft und „Britishness“: Sie rülpst und pöbelt über Punk- und Ska-Zitaten – die rohen Grime-Beats sind auf dem Album jedoch weitgehend radiofreundlichen Mixen gewichen. Ob das reicht, um den „größten Zwerg im Business“ langfristig zu etablieren? Die große Grime-Revolution außerhalb Englands wird wohl auch dieses Album nicht auslösen.
VÖ: 30. März
Public Warning
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen