Angetrieben von Schlagzeug, Bass und einem flirrenden Elektronik-Flickenteppich sind es vor allem die Dialoge der bepopen Saxofonisten, die Polar Bears Musik bestimmen. Ja, das ist Jazz, aber kein aber kein angestaubter, auch kein abgeschmackter Acpopjazz-Cocktail, vielmehr eine sehr moderne Melange. Mal recht frei ausbrechend, sich dann wieder in wunderbaren, mit lang anhaltenden Tönen gespielten elegischen Melodien fangend, mal sehr ambient, dann wieder hypnotisch groovend, ist diese Musik spannender als so manche Minimaltechno-Platte. Für die Elektronik ist übrigens kein geringerer als Leafcutter John verantwortlich, der sich jedoch eher zurücknimmt, ein teilweise kaum merkbares Tuch aus elektronischen Klängen webt, auf dem die anderen Instrumentalisten sich ausbreiten können. Hier ein Tüpfelchen Punk-Attitüde, da ein Körnchen ätherischen, Björk-artigen Gesangs – fertig ist eine herrlich frische Jazzplatte, die dennoch nie die Traditionen verbergen möchte, aus denen sie kommt.