Ab einer bestimmten Uhrzeit müsse man in Berlin nur mit einem Stock auf einer Blechtonne den Takt schlagen, und die Leute würden tanzen, sagte Ewan Pearson in Maja Classens Dokumentarfilm Feiern und beschrieb damit recht exakt die sonntägliche Berliner Afterhour-Atmosphäre. Seine jetzt erscheinende Werkschau versammelt auf zwei CDs diverse Remixe der letzten Jahre und zielt ganz unabhängig von den interpretierten Künstlern eher auf die Peaktime im Club denn auf die 48 Stunden danach, in denen nur noch der Takt zählt. Die Bandbreite reicht dabei vom Konsens-Indierock von Franz Ferdinand und The Rapture über klassischen Techno von zum Beispiel Alter Ego bis hin zu den großen Popentwürfen von Tenannt/Lowe und den Musikern um Dave Gahan. Das ganze ist solpope ausgefallen, langweilt aber schon in der ersten Hälfte. Alles schön glatt produziert: kennt man einen, kennt man alle. Nichts gegen Pearson. Ein fähiger Produzent, gelungene Remixe. Wer sich das allerdings zwei Stunden lang hintereinander anhören soll, erklärt sich nicht.