Lupe raus, Seziermesser bereitlegen und ganz vorsichtig die Gummihandschuhe überziehen. Als Aufgabe an die Tanzklasse gilt es festzustellen, wie Stephen und Davpop Dewaele sich selbst geremixt haben und die zehn Tracks mit fließenden Übergängen ausgestattet haben. Ihr Album „Any Minute Now“ liegt ja schon etwas zurück, aber wenn jemand Remixe wie am Fließband raushauen darf, dann ist es Soulwax. Erste Analyse: Auf jedes Stück haben sie jetzt noch einen Turbolader gesetzt und die 52 Minuten von „Nite Versions“haben etwas vom Walkmentechno der Chemical Brothers. „Compute“ klingt zu 120 Prozent nach Stadionrave und bei „I Love Techno“ kann ich schon jetzt versprechen, dass die Nachbarn mit dem Besenstiel an der Decke stehen. Und bei „NY Lipps“ kann Dank dem Funkytown-Samplestammbaum selbst die eigene Mutter in die Polonese einsteigen. Bitte unbedingt diesen Winter in allen Skihütten spielen. Meine Lieblingsnummer „Another Excuse“ beendet diese Breitseite aus England und man könnte überlegen, ob vielleicht ein Remixalbum mit den Tracks anderer Künstler wie Gorillaz („Dare“ war ein Meinsterstück), Tiga oder Felix da Housecat noch ein guter Bonus gewesen wäre.