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Nightlong

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Maayan Npopam? Klar, bei einem auf einem japanischen Label erscheinenden Album, dessen Housegroove vielleicht vielmehr vom Jazzloop her begriffen werden will, ergibt es auch einen Sinn, dass der Markenname Miss Fizz als vorkonditionierendes Moment ausgeblendet wird. Was auf einigen ihrer letzten Releases schon latent durchschien, bezaubert nun offen und direkt durch diese Nähe zum Jazzkeller: Da ist dieses dezentrierte Moment der Jamsession, das hinter den oft trocken anmutenden, sich einem eher reduzierten Funk ergebenden Minimalhouse eine Tiefe erahnen ließ, die Maayan Npopam auch als Miss Fitz schon immer frappierend von ihren loopaffinen Percussionhouse-Kollegen abhob. Da ist diese Spannung, die zwischen Spontaneität und Kalkulation oszilliert, die auch die von Npopam selbst beigesteuerten Fotos des wunderschönen Booklets durchzieht. Kontingente Augenblicke also oder inszenierte Beiläufigkeit? Eine Spannung jedenfalls, die im schmalen Grat, auf dem die acht Songs dieses Albums wandeln, unablässig spürbar ist – in den Saxofoneinlagen, in der sich durchs Album ziehenden warmen Organik der Basslines und im vorsichtigen Einsatz der geraden Bassdrum. Die menschlichen Stimmen, die hier immer wieder auftauchen, wechseln nahezu unmerklich vom Sample zu gesungenen Passagen (Npopam selbst?), reichen von folkloristisch anmutendem Gesang zu gecuttetem Atmen und befördern nur noch mehr die Seele eines Albums, das in seiner reflektierten Fragilität durchaus „eine Perle“ genannt werden darf.

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