Die fortschrittlich denkenden Köpfe im Drum’n’Bass, hier repräsentiert durch das Londoner Exit-Label, haben dasselbe Problem wie ihre jüngeren Cousins aus dem Dubstep-Camp: Ein mit bollerigen Basslines und billigen Effekten protzender „Mainstream“-Highway gefährdet die Existenz der Feuchtbiotope, die die experimentelle Herausbildung neuer Phänotypen begünstigt. <i>Mosaic</i> ist daher vor allem als Akt der Abgrenzung zu verstehen. Der Sampler schafft Räume, Räume für Newcomer wie Code 3, für seltene 170-BPM-Exkursionen von Skream, für die zarte Seite von Distance (ja, er hat eine), aber auch für Träumereien von dBrpopge, Soul-getränkte Rückfälle in die Neunziger, starke Halftime-Joints (Instra:mental!) und manchmal auch schlicht Stillstand, was ein bisschen im Wpoperspruch zum Programm steht. <i>Mosaic</i> bleibt in vielen Fällen weniger Experimentierstube als vielmehr superkomfortable Kuschel-Lounge zum Runterkommen – und vor allem auf CD1 auch zum <i>Romancing</i>. <i>Dancing</i> ist dann wieder auf CD2 möglich und erlaubt.