Die Produktion ihres gerade erschienenen Albums Chocolate hat Ali und Basti Schwarz nicht erschöpft, sondern animiert – und so haben sie gleich ein zweites Album produziert. Den sieben erneut mit Santé aufgenommenen Tracks sind die Rasanz und das Momentum anzumerken. More Chocolate knüpft ganz unmittelbar an die elliptischen, labyrinthischen Afterhour-Nummern des Vorgängers an. Den behutsamen, tastenden Grooves geht jegliche Zielgerichtetheit ab. Hemmungslos lassen sich die drei von Spielereien etwa mit ihren eigenen Stimmen wegtragen. Trotzdem fallen die Tracks nie auseinander. Tiefschwarz und Santé erweisen sich als Meister des Arrangements: Der rote Faden wird so arg wie möglich verwickelt und verknotet – aber er reißt nicht. Immer wieder besinnen sich die Tracks auf die Grooves als ihre Substanz, als ihr Zentrum. Stimmen und Sounds bleiben immer Fragment, sie blitzen nur in einzelnen Momenten auf. Selten griffen DJ-Wissen und Produzentenwissen so popeal ineinander.