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Kilimanjaro

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Mit ernster Miene blickt einen der in expressionistische Pinselstriche gefasste junge Mann entgegen. Eine Stimmung lässt sich auf diesem Gesicht nicht ablesen, und auch die Tageszeit kann der Betrachter höchstens erahnen. Die verwischte Melancholie des Covers findet sich natürlich auch musikalisch auf Aksel Schauflers zweitem Soloalbum wieder und schließt so an sein Debütalbum aus dem Jahr 2004 an. Geprägt von seiner Zusammenarbeit mit Michael Mayer als Supermayer verpasst er seinem Sound allerdings einen neuen organischen Schliff, der bestens mit dem aktuellen Zeitgeist harmoniert. Mit schwülem Dub, unscharfen Ambientwolken und angejazzten Downbeat-Nummern hat der Kölner auch wieder mal ein beachtliches Stilrepertoire aufgefahren. Die Klammer bildet aber nach wie vor der stramm marschierende Vierviertel-Takt, stets umrankt von flächigen Synthieornamenten und Schauflers desolat melancholischer Stimme, die auf Kilimanjaro vermehrt zum Einsatz kommt. Dieser Mix funktioniert immer noch hervorragend und bekommt durch die ästhetische Spannung aus verschwitzter Urbanität und ländlicher Romantik einen besonders leichtfüßigen und eigenen Dreh. Von der Trauer hat sich Superpitcher zwar noch nicht verabschiedet. Dafür brechen aber immer wieder Sonnenstrahlen durch die dichte Wolkendecke aus nebeligen Synthieschwaden und traumwandlerischen Gesang.

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