Nach Christian Smith ist Joey Beltram der nächste, dessen Tanzprogramm(atik) im Tokioter Club Womb konserviert wurde. Er knüppelt zwar Primetime-gerecht von der ersten Minute an, zieht die Hi-Hats an ihre Scheppergrenze und fährt durchsichtige Filtermanöver. Aber trotzdem hat sein Set etwas Fesselndes, etwas, das sich unwillkürlich festsetzt, so dass man sich plötzlich beim unchoreographierten Zucken auf dem Schreibtischsessel ertappt. Beltram verlegt einen Sound, der fernab vom redundanten Schranz-Ansatz eine lebensbejahende, wenn auch nicht gerade anspruchsvolle Freshness versprüht. Die Beats und Bässe peitschen knusprig in einem durch, während von allen Seiten neue Elemente hinzufliegen, an denen man sich festhalten, ja entlang hangeln kann. Das sind aufatmende Flächen, hämmernde Industrieklänge, brachial groovende Filterhouse-Anleihen, mittenbetonte Stabs. Und damit nichts dem Zufall überlassen bleibt, sind gleich sieben der achtzehn Tracks von Beltram selbst. Ein Schelm, der hier Selbstvermarktung vermutet.
Tipp: Player „Player Eight“ (Joey Beltram Remix), Ignition Technician „Eyes Of The Jackal“ (Rino Cerrone Remix), Bad Boy Bill „Reconditioned“
Live @ Womb 02
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