Eigentlich ist es ja gar nicht nötig, immer weiter Platten im Vintage-Stil mit gutem altem elektronischen Analoggerät aufzunehmen. Hat doch was gekünstelt Nostalgisches. Sollte man zumindest meinen. Wenn aber ein Musiker wie Trans-Am-Gitarrist Phil Manley, der zudem als Toningenieur selbst eine ganze Reihe von Bands aufgenommen hat, sich exklusiv nicht-digitaler Klangquellen bedient, um damit sein erstes Soloalbum aufzunehmen, dürfte er sich schon etwas dabei gedacht haben. Sein Album, mit dem er deutlich hörbar dem Krautrock der Siebziger huldigt, ist denn auch insbesondere als Referenz an die Produzentenlegende Conny Plank zu verstehen, der in Aufnahmefragen tatsächlich über jeden Zweifel erhaben ist. Manley empfiehlt sich hier als würdiger Bruder im Geiste: <i>Life Coach</i> ist wunderbar klar und warm geworden, mit skizzenhaften Stücken, die sich mal der Motorik von Neu!, mal kosmischeren Gefilden, oft aber auch rein akustischer Gitarrenklangmalerei im Sinne des Folk-Innovators John Fahey zuwenden. Fast beiläufig hingeworfen wirken manche Nummern mit ihren abrupten Enden, doch gerade dadurch bekommt die Platte eine runde Dynamik und bei allen stillen Momenten auch genügend Fahrt, sodass man sich am Ende wundert, wenn plötzlich alles wieder vorbei ist. Toll.