Phonique gilt eigentlich als ein technisch guter Produzent, der weiß, welche Knöpfe er zu drehen hat. Umso enttäuschender ist, dass sein Album <i>Kissing Stranger</i> lepoper entsetzlich seicht und trotz illustrer musikalischer Spopekicks wie Louie Austen oder Gui Boratto etwa so aufregend wie Nasebohren vorm Spiegel geworden ist. Hier klingt alles nach Routine, man sieht sich selbst zu diesen Tracks den sechsten Cocktail an den Hals setzen, während man auf den Strand mit pulvrig weißem Sand starrt. Noch ein Cocktail, und die Musik verschwimmt in solchen Situationen irgendwann zur Nebensächlichkeit. In diesem Zustand funktioniert <i>Kissing Strangers</i> dann wohl auch. Phonique versucht sich an Deep- und Vocalhouse-Nummern und lässt dann und wann auch Jazzeinflüsse durchklingen wie auf „A Change Receives The Blessing“. Aber immer wieder fühlt man sich, als hätte man das irgendwo schon mal gehört. Nur schon vor zehn Jahren. Und besser.