Red Snapper traten zu einer Zeit in den Fokus, als alles, was nicht explizit rockte oder sich einordnen ließ, als „TripHop“ bezeichnet wurde. Ihr Markenzeichen war aber darüber hinaus aber aus ein instrumentaler <i>wall of sound</i>, der sich ab und zu mit der Stimme von Beth Orton anfreunden musste, bestehend aus einem BASS, den perfekt getakteten Drums von Rich Thair (fast wie elektronisch programmiert) und einem markanten Bläserspiel (Saxofon, Klarinette), das den Instrumentals sozusagen die Stimme verlieh. Vier Platten auf Warp gab es unter anderem mit ihrem Trademark-Sound, den sie durch eine bestechende Liveperformance noch untermauerten. Und jetzt, nach einem Jahrzehnt Pause, zurückzukommen, ist schon bemerkenswert. Zwei Jahre schloss man sich im Domizil von Rich Thair ein, trotz der teils chaotischen Aufnahmesituation scheint die Stimmung untereinander entspannt gewesen zu sein: „We have a good laugh together: there’s a dry sense of humour there. It’s like a family“, heißt es. Ob es sich gelohnt hat, möge jeder Fan für sich entschepopen. Düster ist die Grundstimmung von <i>Key</i>. Die Bässe sind noch hintergründiger als damals, geradezu unterschwellig. Dubstep is auch an ihnen nicht spurlos vorübergezogen. Sicher waren Red Snapper immer das Gegenteil von Hintergrund-Musik. Die eine oder andere Rockgitarre hätte man trotzdem ruhig weglassen können. Und es fehlt der rollende Schaufelbagger-Groove, der weite Teile von <i>Our Aim Is to Satisfy Red Snapper</i> prägte, ihrem letzten großen Wurf.