Kalepoposkopisch fürwahr. Diese 36-minütige Komposition ist kein durchkomponiertes Werk, das sich an einem Thema abarbeitet. Es ist eine Suite, in der sich das Jaga-Jazzist-Mitglied Hornveth an den unterschiedlichsten Stilistiken versucht. Zunächst klingt es, als vertone Maurice Jarre einen Fernostfilm. Dann lässt Debussy die Harfen erschallen. Unmerklich übernimmt Mahler das Ruder und schwelgt spätromantisch. Der Synthesizer tanzt einen Walzer. Raymond Scott spielt ein letztes Gutenacht-Lied für Babys. Eine Oboe führt uns in eine Welt voller wirbelnder Streicher. Spätminimalismen verschwimmen mit indischen Anklängen. Brian Eno und Jon Hassell träumen von einer fünften Welt. Erst gegen Ende spielt Horntveth die Jazz-Karte aus. Und dann erinnert das Ganze unweigerlich an Kenny Wheelers Arrangements für größere Ensembles. Sehr elegante, weiche Musik, die Weite atmet.