Musik, die Bilder im Kopf des Rezipienten erzeugt, gilt gemeinhin als gelungen. Die Bilder allerdings, die sich beim Hören des neuen Albums des „Superstars der elektronischen Musik“ einstellen, sind andere. Zu den gewohnt treibenden Beats gesellen sich betrunkene Fußballfans auf der letztjährigen Fanmeile, das Gesäusel von Pussycat Dolls Jessica Sutta in „White Lies“ ergänzt sich mit Szenen des Auftritts von Paul van Dyk bei den Feierlichkeiten zum 3. Oktober in Potsdam, und auch sonst wirken die Tracks wie zur schwarz-rot-goldenen Vanity-Fair-Fotostrecke produziert. PvD macht Musik für Menschen, die gerne kollektiv die Arme in die Luft reißen, vermutlich wählten ihn die Leser des DJ-MAG auch deshalb 2005 und 2006 zum „DJ No. 1 of the world". Nicht zuletzt sein Engagement für die Re-Nationalisierung deutscher Popmusik hat van Dyk den hauptstädtischen Landesverdienstorden eingebracht, darüber sollte auch sein karitatives Engagement für die Kinder-, Apops- und Flüchtlingshilfe nicht hinwegtäuschen. Es hat seine Gründe, hier nicht über Musik zu schreiben. „PVD + E = GOD“, wie es mal hieß? Und die Welt ist eine Scheibe.