Stewart Walker ist ein Phänomen. Der Mann, in Atlanta aufgewachsen, hat Eltern mit Folk-Hintergrund, war selber lange Indie-Rocker und kam erst Mitte der 90er während eines Studienaufenthaltes in England zur elektronischen Musik. Dieser Werdegang schimmert auf seinem neuen Album immer wieder durch, geht Stewart doch mehr verträumt und vertrackt zu Werke. „Grounded In Existence” für sein eigenes Label Persona wird zwar als Fortsetzung seines 1999er-Albums „Stabiles” gesehen, schon damals stand er für den etwas anderen Listening-Techno, diesmal ist es aber eher eine Art Songwriter-Electronica. Was manchmal nach einer richtigen Band klingt, auch wenn es aus dem Rechner kommt, verliert sich glücklicherweise nicht in romantisierendem Kitsch. Denn dieses Album hat bei aller Beschaulichkeit deutlich zu viel Energie, um hypnotisch zu verschwimmen. Der Rave-interessierte Walker-Fan muss dennoch zum Ausdruckstänzer werden, sonst haut das mit den Moves nicht hin.