Die Lärmzombies von den Yellow Swans haben ein hartnäckiges Nachleben. Nach ihrer Auflösung im Frühjahr 2008 haben sie noch drei Livealben und mehrere Kollaborationen veröffentlicht. Die Basis der Swanschen Soundscapes war ein böses Dronemetal-Gebrumm unter kreischendem Gitarren-Feedback, das von selbstgebastelten elektrischen Gadgets und Tapeloops konturiert wurde. Ihre kakofonischen Klangcollagen fanden nur selten zu etwas, das an eine Songstruktur erinnern würde. Harmonie war purer Zufall. Die Stärke ihrer Stücke lag in der Überwältigung durch einen schmutzig grauschwarzen Mahlstrom aus Klang, Dichte und Lautstärke, der nur zwei Optionen zuließ: fliehen oder aber aufgeben, sich gänzlich dem Krach überantworten. Letzteres, versteht sich, zog interessante psychedelische Folgen nach sich. Diese markerschütternd körperliche Intensität zeichnet auch ihr finales Album Going Places aus. Es ist ihr bestes: Die schiere Massivität der Klänge bekommt Risse, Licht und Luft fallen herein. Das Dröhnen findet zu einer fragilen Struktur, beinahe schon zu einem ambienten Groove. Die Wahl des relativ bekannten Labels Type lässt hoffen, dass die Yellow Swans damit posthum mehr Hörer erreichen als nur wie bislang ihre eingeschworene, aber überschaubare Anhängerschaft. Ein schönes Vermächtnis.