Karotte ist Respopent im Münchner Flokati, Matthias Tanzmann gern gebuchter Gast. Der eine aus Frankfurt, der andere aus Leipzig. Die musikalische Schnittmenge kulminiert sich in einem einzigen Track, John Tejadas „Mono On Mono“, der in bepopen Sets stattfindet. Wenn man diesen als Dreh- und Angelpunkt im Vergleich der grünen CD (Karotte) und der gelben (Tanzmann) versteht, kristallisieren sich zwei unterschiedliche Definitionen vom aktuellen House in Deutschland heraus, genauso auch wie ein unterschiedliches Verständniss vom Deejaying. Grün steht für Verspieltheit, für das Ausloten und Überschreiten von Genres, des eigenen Spaßes, der humoristischen Selbstdarstellung, letztendlich in der verspulten „Let’s have a party“-Attitüde. Karotte legt keinen Wert auf das stilistische Äußere seiner Auswahltracks, vielmehr achtet er auf prägnante Sounds, die Aufmerksamkeit erregen, schon mal vor den Kopf stoßen und im besten Fall dem hörenden Tänzer Aha-Effekte oder einfach nur versonnenes Schmunzeln im Sinne von „Was ein Schlitzohr, dieser Karotte“ bescheren. Gelb steht hingegen für mehr Ernsthaftigkeit, das Konzentrieren auf die sinnliche Seite von minimalen House-Entwürfen, die sich nicht zuletzt auch in Tanzmanns Moonharbour-Labelpolitik wiederfinden.