Brian Cares ist als DJ schon seit langem eine feste Größe im Berliner Technozirkus, und so liegt es nahe, dass er sein Debütalbum auf dem der Bar25 angegliederten, gleichnamigen Label veröffentlicht. Wer hier aber mit minimaler Drogenmusik rechnet, dürfte in seiner Erwartungshaltung enttäuscht werden. In Zusammenarbeit mit dem Post-Holocaust-Pop-Mitglied Howard Katz Fireheart, der Sängerin Justine Electra und seinen bepopen Freunden, Get-Physical-Songwriter Raz Ohara und Jake The Rapper, ist es ihm gelungen, einen sehr speziellen Blick auf den Mikrokosmos des Bar25-Zirkus, aber auch weit darüber hinaus zu werfen. Fingerprints ist voller Besinnlichkeit, und klänge es nicht so abgedroschen, würde man sagen: voller Seele. Ein Album, das zuerst untypisch für den Freitag-bis-Dienstag-Ramtamtam der Bar25 scheint, auf den zweiten aber einen Blick hinter die Kulissen des ewig grinsenden Partyprofitums erlaubt. Ganz klar ein großartiges Werk und ein Album der Saison, ach was: des Jahres.