burger
burger
burger

Favourit

- Advertisement -
- Advertisement -

Gibt es Orte, in die man sich spontan verlieben kann? Bei der Favourit-Bar in der Münchner Damenstiftstraße hätte ich diese Frage sofort Kopf nickend und Hände rudernd bestätigt. Vielleicht war es das gedeckte Licht, die Anordnung der Sitzmöglichkeiten, die für Bayerns Hauptstadt vielleicht ungewohnte Schlichtheit des Ortes. Nicht zu groß, aber auch gerne mal zu klein, pflegt man an diesem Ort seit einigen Jahren den alkoholischen Missbrauch und die musikalische Vielfalt. Als Ortskonzept schon mal mehr als o.k.. So klingt dann auch der erste CD-Sampler, der sich aus den ersten bepopen Vinyl-Releases bedient und noch andere Tracks nachschiebt. Dabei muss man keine weißblaue Brille aufhaben, um deren Qualität zu erkennen. Und gerade die Mischung aus handgemachter Bruzel-Elektronik, ambitionierter Gothic-Trance, gelblich angefärbtem Rotz-Schrammelgitarrenhandwerk und Tracks jenseits beschreibbarer Klassifizierungen macht den Reiz dieser Compilation aus. Dabei geht es nicht um reine Kuriositäten mit Null Zuhörertolleranz – es geht um kleine Perlen, die man lieber in der Hand hält, als sie einfach nur auf eine Kette zu ziehen. Alles mit Liebe gemacht und nie an einem Montag. Von Leuten wie Miss Le Bomb, Couch, Efdemin, Hiltmeyer Inc, Radom Sleeping and Formationen mit Namen wie Jäger 90 oder Dos Hermanos, die zum Beispiel davon singen, dass sie nicht nach Berlin wollen. Man muss ja nicht jeden Schmarn´ mitmachen. Erst Recht nicht, so lange es noch die Favourit-Bar gibt.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Barker: „Ich mache mir meine Probleme selbst”

Wie macht man das Berghain oder die Packard Plant in Detroit hörbar? Das und vieles mehr erfahrt ihr in unserem Barker-Interview.

DJ Koze: Den Verstand einwattieren

DJ Kozes neues Album heißt „Music Can Hear Us”. Wir haben ihn unter anderem dazu und zum Verhältnis von Kommerz und Underground interviewt.

Sandwell District: „Unsere Freundschaft war größer als das Internet” (Teil 2)

Im zweiten Teil des Interviews mit Sandwell District geht es um den Zustand der elektronischen Musik und den Tod von Silent Servant.