Mike Ladd ist einer der zentralen Protagonisten der US-amerikanischen Independent-HipHop-Szene. Wegen seiner stilistischen Offenheit und seinem konzeptuellen Approach nennt man ihn oft den Beck der Black Music. „Father Divine“ ist Autoren-HipHop, das Album hat den Charakter des Rundumschlags, es wirkt, als wolle Ladd immer darauf hinweisen, dass jenes Seventies-Rock-Moment oder diese Psychedelica-Schleife auch noch wichtig ist und dazu gehört. Dass „Father Devine“ auf dem einstigen New Yorker Punk-Kassetten-Label Roir Records erscheint, auf dem auch Ladds Vorbilder, die Bad Brains, veröffentlicht haben, stellt einen weiteren Bezugspunkt her. „Father Divine“ ist ein persönliches, fast intimes Album: Ladd hat geheiratet, ist Vater geworden und nach Paris gezogen. Aus dieser Distanz wird sein früheres Leben in New York aufgearbeitet. Vielfalt, Geschichtsbewusstsein, Moral und Indivpopualismus sind die entschepopenden Merkmale dieser Musik: Qualitäten, die einem in der aktuellen afroamerikanischen Musik nicht oft begegnen.