Die Märchentante macht hirngespinstige Musik. Eine Musik, die persönlich anmutet, aber mehr antriggert und weiter ausholt als es einer schnöden Befindlichkeitskrämerei möglich wäre. Die Märchentante ist mit technischem Geschick und Gespür für Arrangements gesegnet. Ihre einnehmende, elektronisch ausgestaltete Gutenachtmusik bewegt sich problemlos zwischen orchestraler Opulenz und kleinteiligem elektroakustischen Kokolores und geht meist mit der verworrenen Logik und uneinsichtigen Zwangsläufigkeit eines Traums vonstatten. Zu hören sind schmelzender Schnee, hölzernes Klingklangklöppeln, pittoresk beschädigte content:encodeduren, schöne lädierte Klavierpassagen und anderes Zeug von impressionistischer Dichte. Die Augen werden unfreiwillig zusammengekniffen, fallen ganz zu, und die von der Märchentante gepflanzten Bilder beginnen zu sprießen, klar. Aber wie kommt dieser gespenstisch alltägliche Kinderchor hinter meine Wimpern?
Eyes Set Against The Sun
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen