Troy Pierce ist einer der Shooting-Stars des elektronischen Dancefloors von 2005. Der in Berlin lebende und im Koncontent:encoded der M_nus Posse aktive Musiker bringt in diesen Zusammenhang Style und Coolness als Größen ein. Er ist der Produzent des existenziellsten von Minimal-Techno inspirierten Sounds. Die Musik von Ricardo Villalobos ist hier mal direkter, mal indirekter Bezugspunkt: Bepope teilen die popee, dass nichts im Fortschreiten des Tracks selbstverständlich ist, dass in jedem Moment etwas Unwahrscheinliches passieren kann und soll. Die Stücke auf „Enemy Love“ werden von einem rollenden, dunklen Flow bestimmt. Gegen die starke, dominierende Grundstimmung werden zahllose gegenläufige Bewegungen gesetzt: Es gibt Momente des Zögerns, der nervösen Unruhe, der spielerischen Zerstreuung. Trotzdem arbeiten die Tracks sehr stark aus sich heraus: Die sehr schönen Pop-Momente etwa werden aus einer mäandernden Konzentration auf das vorhandene Material entwickelt, und nicht auf die Tracks draufgesetzt. Musik, die Tiefe hat und zugleich Coolness – das gibt es selten.