Dissonante Gitarren, orchestrale Parts und repetetive Rhythmen. Das neue Album von Susanne Brokesch macht es dem Hörer nicht leicht. Atonale Ambientparts, nicht stringente, digital am Rande zerfrickelte Kompositionen. Darüber ab und an eine leicht verzerrte Frauenstimme, die melancholische Zeilen singt. All das zusammen entwickelt jedoch eine vereinnahmende Poesie, die ein wenig an die LoFi-Oden einer Anne Laplantine erinnert. Oder, nicht zuletzt, an eine moderne Nico – ein Vergleich, der einen gerade bei ihrer meisterhaften Dekonstruktion des Bowie-Klassikers „Heroes“ anspringt. Nicht weniger faszinierend ihre ambienten Interpretationen von Liedern des österreichischen Komponisten Hugo Wolf (1860-1903) wie „Nachtzauber“ oder „Verschwiegene Liebe“. Laptop-Kammer-Musik. Moderne Experimental-Musik mit Berührungspunkten zum Pop. Ein Album, das, lässt man sich darauf ein, ein spannendes, bezauberndes Hörerlebnis eröffnet.