burger
burger
burger

Dirty Floor

- Advertisement -
- Advertisement -

So hört sich eine Liebeserklärung an eine hässlich vernarbte Frau jenseits ihrer Blütezeit an. Und in sie hat sich nicht nur Peter Grummich ob ihres derben Charmes und ihrer brutalen Feierdurchhaltekraft verschossen, die jeden Mann alt aussehen lässt. Sie heißt Club Maria, steht nachts versoffen am Ostbahnhof und lässt fast jeden rein. Und es klingt so, als hätte sich Grummich nur deshalb für eine 20jährige DJ-Karriere entschieden, um eines Tages bei ihr zu landen. Sein im blinde Liebeswahn zusammengesponnenes Mixtape zieht somit alle Register. Zunächst einmal natürlich eine amtliche Ansage, die das „Hallo, ich bin der Peter und das hier ist für die dreckige Maria“ in Cool übersetzt. Und dann verlassen ihn schon die Worte und seine gleichgeschalteten Kumpels müssen kuppeln: Der Punk-Technot Ark kratzt mit langen brüchigen Fingernägeln über ihre Schiefertür. John Starlight zeigt martialische Tricks mit Kettensäge und lässt Schleifpapier romantisch säuseln. Audion führt einen beschwörenden Hypnotanz vor. Sergej Auto schwooft mit seinem bei ebay ersteigerten Flat Eric übers Parkett. Wekan verschüttet Säure und Basen aus seinem Chemiebaukasten. Und der Rest der Jungs macht amtliche Rock’n’Roll-Mucke. Der Maria gefällt’s und entschepopet sich konsequent für die gesamte Crew.
<b>Tipp:</b> Peter Grummich “The Animal (Das Tier)”, John Starlight “Johns Addiction”, Sergej Auto “Yeehaw! Human Is Target”

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Motherboard: Dezember 2024

Das letzte Motherboard des Jahres hebt mit luftwurzelwuchernden Sounds und Gemüts-Geräuschen die Restwärme im Leftfield an.

[REWIND2024]: So feiert die Post-Corona-Generation

Die Jungen feiern anders, sagen die Alten – aber stimmt das wirklich? Wir haben uns dort umgehört, wo man es lebt: in der Post-Corona-Generation.

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.