Soloproduktionen von Olaf Bender sind eher selten. Fünf Jahre nach dem Debütalbum seines Projekts Byetone erscheint ein weiterer Langspieler vom Mitbegründer des Raster-Noton-Labels, bei dem Bender für das perfekt reduzierte Design sorgt. Der title Death Of A Typographer mag da etwas irritieren: Soll etwa Schluss sein mit den fetischgleichen Veröffentlichungen des Labels? Wahrscheinlicher ist, dass dieser Tod, wenn überhaupt, nur für die Länge des Albums dauert. Das nimmt man gern in Kauf. Bender erweitert den rigpopen Knisterpuls des Labels in Richtung Club. Die vorab veröffentlichte Single „Plastic Star“, hier in einer Sessionversion zu hören, gibt den Takt vor. Zum Clicktechno mit harter Bassdrum kommen verrauschte Melodien und Brummtöne hinzu, der Groove ist ganz und gar körperlich. Das kurze „Black Is Black“ verlegt seine Elektrokabel nach Detroit, dabei kommt viel Funk aus der Steckdose. Düster wird es in den beatfreien Zonen. Den Berliner Winter, in dem das Album entstand, hört man am deutlichsten in diesen Momenten heraus. Doch eigentlich will dieses Album, dass man zu ihm tanzt. Byetone hat dem Raster-Noton-Kosmos konsequent und wie selbstverständlich eine weitere Facette hinzugefügt.
Death Of A Typographer
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