Zu den erfreulichsten Neuentdeckungen im weiten Feld irgendwie „Post-Detroiter“ Musik ist Jason Fine zu zählen. Der Nachwuchsproduzent aus dem kleinen, im Norden von Michigan gelegenen Städtchen Traverse City debütierte vor drei Jahren auf dem Omar-S-Label FXHE. Fünf weitere EPs folgten auf dem umtriebigen Label Kontra-Musik, das von Malmö aus agierend helfen will, Musikalität in die Technowelt zurückzubringen. Die vier nach unterschiedlichen Farben benannten Tracks der „Colors“-EP sind genau darin denkbar erfolgreich. Jason Fine schert sich nicht um Funktionalitätsaspekte, ist aber genauso wenig daran interessiert, Konventionen um ihrer selbst willen zu brechen. Mit dem Attribut <i>„deep“</i> geht man ja gern mal sehr leichtfertig und sorglos um. Diese vier großartigen Stücke verfügen jedoch tatsächlich über eine außergewöhnliche emotionale Tiefe jenseits von zum Klischee geronnenen Mollakkorden.