Langsamkeit als Konzept. Digital Jockey arbeitet Richtung Nullpunkt. Die Codeine-gestreckten Dubs verringern ihr Tempo Track für Track. Und das, so gut es geht, um noch eben die lebenserhaltende Dynamik zu halten. Was er hier aufarbeitet, ist das persönliche Kindheitstrauma Keuchhusten, das der Laptop-Produzent analog zur erfahrenen Langsamkeit beim Tauchen sieht. Hier wie da verschwimmen Wahrnehmung, Zeit- und Raumgrenzen. Der Hörgenuss dieses Albums mag denn auch Kommunikationsbereitschaft wie allgemeine Leistungsfähigkeit der Hörenden absenken. Auf ein erträgliches Maß freilich. Auf das Maß, an dem es nurmehr die Bereitschaft zum repetitiven, looptreuen Trip gibt, der musikalisch zwischen langsamsten Rhythm & Sound, asiatischer Meditation, Downtempo und gar passenden Soulvibes vermittelt. Unterm Strich funktioniert diese Platte wie der ursprünglichste Dub(-Reggae). Es geht schlicht, doch ergreifend um den Vibe. Und der stimmt und herrscht hier von Anfang bis Ende. Get deep deep down!