Blank Artists ist ein mittlerweile sechs Jahre altes Label für Detroiter Aktivisten der übernächsten Generation. Nun erscheint das Debütalbum des, gemessen am Output in jüngster Zeit, produktivsten Musikers. Er nennt sich Codine, der mit den Codes spielt also. Originalität ist auch nicht gefragt gewesen, und über Detroit-Techno freut sich sowieso jeder. Warum also klingen die hier versammelten sieben Originale (plus drei Remixe) dennoch so substanzlos, gerade wenn man den überweiten Horizont in Betracht zieht, unter dem sie entstanden? Die vermeintlich technopope Simplizität der Arrangements entpuppt sich als stumpfsinnig, denn die sehr dominanten Melodiefiguren werden immer unmittelbar eingeführt und ausformuliert, verkommen dabei praktisch sofort zur Phrase, irritieren null. Nichts schleift, zweifelt, leiert, feiert, revpopiert. Das Drumming ist durch die digitale Kompression massiert, nicht minimiert, dabei trotzdem statisch, also lahm. Es passiert nichts. Jede neue Platte der Altmeister ist überraschender als diese Ansammlung schon gehörter Pattern in digitalem Gewande. Eine triste neoklassizistische Vorstellung: Detroit, das ahistorische Techno-Arkadien, lauter alte Laute.