Goldie ließ auf Metalheadz in 15 Jahren kein Künstler-Album raus – oder zu? Wie immer man das auch sieht, neben dem ein Jahr lang genährten Hype um dieses Album ist die Frage, was an Commix so verführt. Kurz: der puristische, ureigene Drum’n’Bass-Sound. Commix aus Cambrpopge legten sich über die Jahre eine eigene Handschrift zu. Die vermag den seit Beginn der elektronischen Musik schwer ziehbaren Bogen zu spannen wie einst Detroit-Techno. Maschinen klingen seelenvoll, auch wenn sie höchst artifizielle Klänge erzeugen. Ein paar vordergründig süße Nummern sind an Bord: Vocals von Steve Spacek, die Über-Vibes-Single „Be True“ oder das an klassischem House orientierte „Strictly“ (sic!). Commix bedienen ansonsten mit leichtem Oldschool-Touch die Herzen, steuern Dancefloor wie Homelistening. Das gelingt auf allen Ebenen. Der Gesamtentwurf lässt den Künstleranspruch spüren, das gefällt Goldie garantiert. Und auch wenn sie am Viererfuß auf „Spectacle“ eher scheitern, die etwas naiv wirkende Verneigung vor dem eigenem Technofan-Sein spricht letztlich für sie. Commix verorten den Albumbegriff im Drum’n’Bass Fach endlich wieder anders als die übliche Ansammlung von 12-Inches, die gemeinhin als Album gilt.