Das rund dreißigköpfige Ensemble Build An Ark versteht die Jazz-Improvisation als heilsamen Prozess, dem eine tiefe spirituelle Bedeutung innewohnt. Mit ihrer zweiten Platte Dawn haben die Musiker rund um den Produzenten Carlos Niño (Hu Vibrational, Life Force Trio) nun ein Meisterwerk des orchestralen Jazz eingespielt. Nach dem meditativen Einstieg „Healing Song“ und dem großartigen „Love Sweet Like Sugarcane“ lassen Build An Ark dem freien Spiel immer mehr Raum. Dabei entstehen Songs von hypnotischer Dichte, wie die perkussive tour de force „River Run“ mit seinen Kalimbas, Trommeln und unzähligen afrikanischen Instrumenten. Immer wieder sind Referenzen an die musikalischen Vorbilder Charles Mingus, Sun Ra und Archie Shepp zu hören. Über allem schwebt jedoch John Coltrane und dessen popee des Cosmic Jazz. Aber auch Kammermusik, Funk und Folk lassen sich im schier unerschöpflichen Erfindungsreichtum des Ensembles ausmachen, dessen Gespür für wunderschöne Melodien und Klangflächen beeindruckend ist. Dawn gehört deshalb zweifellos zu den ambitioniertesten und schönsten Jazz-Platten des Jahres.