Ein Album, das keine brettharten Tools aneinanderreiht, sondern gleich einem guten DJ-Set über einen geradezu narrativen Spannungsbogen verfügt. Referenzpunkte sind die frühen Electrotracks von Aux 88 oder Drexciya sowie traditionsbewusster Techno, wie er zurzeit vor allem auf Delsin zelebriert wird. Dabei ist dieses Album kein Abklatsch, sondern eine autonome und logische Weiterentwicklung einfach nur guter Musik. Sie funktioniert nicht nur über platte und hinreichend gespielte Effekte, sondern über sehr subtile Modulationen in den oberen Frequenzbereichen. So schraubt sich in „Dobro Jutro“ eine Hi-hat wie eine Spirale auf und ab, in „Broken“ sind die Snaresounds mit hochfrequenten Echo- und Tremoloeffekten belegt. Und das Schöne daran ist, dass viele Tracks gerade nicht im simplen 4/4-Drumming nach vorn gehen, sondern teilweise herrlich vertrackte Electro-Rhythmen mit mondänen Akkorden und verspielten Harmonien bieten. Vor allem das titlestück „Balans“ ist ein Juwel von Zeitlupen-Techno, hyperklar konturiert ausproduziert, hell und warm im Klangbild, dessen mäandernde Melodieführung mehrmals um ganze Oktaven variiert wird und sehr frühe Momente elektronischer Tanzmusik beschwört. Majestätisch.