Luca Baldini, in Berlin lebender Italiener und eine Hälfte von Drama Society, beschäftigt sich auf seinem Debütalbum <i>Apnea</i> dem title nach mit Atemstörungen. Von mangelnder Sauerstoff-Versorgung ist in seiner Musik jedoch erfreulich wenig zu merken. Der Produzent geht mit großer Gelassenheit seiner Vorliebe für Detroit-Klänge und Italo-Disco nach – mal in experimenteller, mal in nostalgischer Absicht. Bei den Beats geht für ihn ungerade in der Regel vor gerade, hinter so manchem Break lauern kitschige Analogsynthesizer, und Electro ist als Referenz fast allgegenwärtig. Besonders überzeugend macht Baldini seine Sache immer dann, wenn er seinen retrofuturistischen Funk ganz zur eigenen Sache erklärt, indem er ihn spielerisch um eine zusätzliche futuristische Volte vorantreibt. Wenn er hingegen mehr in Richtung Retro und Klischee tendiert, droht die Sache ein bisschen arg altmodisch und berechenbar zu werden. Schönes, doch über die gesamte Strecke manchmal etwas unausgewogenes Debüt.