Die acht Tracks auf dem Debütalbum von Digitaline wirken auf den ersten Blick unscheinbar, aber sie haben eine tiefgehende, nachhaltige Wirkung, die weit über das übliche Level hinausgeht. Die Beats wirken zunächst unterzuckert, ein wenig untergewichtig. Die kurzatmigen, rumpeligen Grooves erinnern an frühe Perlon-Platten. Die Grooves sind feinadrig, die Dynamik ihres treibenden Funks ist gar nicht so einfach zu fassen. Allgemein steht in diesen Tracks das Rhythmische im Zentrum, auf post-minimale Girlanden und Ornamente wird weitgehend verzichtet: Die Sounds setzen bloß sparsame, gezielte Akzente. Obwohl diese Tracks für Cadenzas Verhältnisse recht straight sind, spürt man doch sehr deutlich den für das Label typischen, kryptischen und esoterischen Gestus. Die Musik erzeugt eine geheimnisvolle Aura, die auch immer in ein breites Grinsen umschlagen kann. „Anticlockwise“ gibt sich unscheinbar, und hat doch eine beachtliche, unerschöpfliche Energie.