Auf den ersten Blick klobige und teils roh wirkende Sounds greifen immer mehr ineinander und verweben sich zu einem patchworkartigen Soundteppich, der mal nach sommerlicher Blumenwiese, mal nach Herbst und Laub klingt. Zurückhaltende Improvisation und unangestrengte Experimente konterkarieren die vorhandenen Strukturen, leichtes Klavier legt sich über pluckernde Rhythmen und dank gekonnter Abmischung bleibt eine natürlich wirkende Vielschichtigkeit erhalten. Schüchterner Jazz trifft auf freundliche Hemdsärmeligkeit. Ein tiefes Verständnis der Materie – von allen drei KollektivistInnen (Barbara Morgenstern, Paul Wirkus und Stefan Schnepoper) kann man ohne Pathos sagen, dass sie ihre Musik leben – behindert den schon fast naiv anmutenden musikalischen Zugang nicht. Wahrlich ein Kleinod diese CD, allerdings ohne Drang zu Glanz und Schein, sondern vielmehr eine sehr gekonnte Beschreibung der kleinen, unscheinbaren Alltagsfreuden.
All The Birds Were Anarchists
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