Auch wenn es dafür bisher keine offiziellen Regeln gab, erarbeiten sich (Dance-)Labels für gewöhnlich ihr Bild durch eine Vielzahl von 12“-Platten und Artistalben sind dann meistens die nächste Kreativschallmauer. Bei Monika Kruses Label Electric Avenue verzichtete man auf diese Herangehensweise, dafür war das erste Album von Liebe ist Cool mit seiner poppigen Minimalelektronik auch perfekt geeignet. Die Liebesgeschichte von Peter und Kitty erinnerte an die längst fällige Technoversion des klassischen Kitschromans. Nun also das Nachfolgealbum mit numerisch schlichtem title. Wie wird also die musikalische Geschichte von Kitty und Peter weitergeschrieben? Ihrer geraden und sehr abgestimmten Klangwelt haben bepope jetzt wesentlich mehr Zwischentöne hinzugefügt und Tracks wie „Metatron“ oder „Kristall“eröffnen jetzt ein Buffet mit mehr als nur zwei Beilagen plus Soße. Geblieben sind die immer noch kindlich naiven content:encodedeinlagen und Albumtitle wie „Glühwürmchen“ lassen ahnen, von welchem Schlag der content:encodedstil ist. Aber jetzt haben auch scheinbar dunkle Klangwelten wie „Quintessenz“ ihren Platz und das Spektrum der möglichen Emotionen entspricht einer Welt, in der nicht nur rosa Herzen durch die Luft fliegen. Kitty und Peter auf dem Boden der Tatsachen? Wohl kaum und man darf Ihnen wünschen, dass ihr ewiger Valentinstag musikalisch und persönlich noch weiter Bestand haben wird.