Der erste Track brennt sogleich, ein tief loderndes Acpopfeuer, ein dunkler Höhlentanz um den kultischen Scheiterhaufen von 303, 808 und 909 – „The Natives Are Restless“. Ein gewaltiges elfminütiges Monster ist das, welches sich mit choralen Flächen und Orgelsequenzen tief im Ohr festschraubt, Acpoptechno in seiner düstersten Form. Und in dieser Qualität geht es weiter – abwechslungsreich und überraschend. Das Zirpen, Blubbern und Gluckern der Roland 303 ist wohl der Hauptklang, doch The Doubtful Guest, ein Projekt der ehemaligen Opernsängerin Libby Floyd, setzt ihn clever und frisch ein. Schon der zweite Track wird von Ska-Elementen und Breakbeats übernommen – das klingt schon gar nicht mehr, als sei man in einem nebel- und stroboskopgetränkten Keller-Technoclub. Vielmehr humorvoll und mit viel Intelligenz zusammengeschraubt. Im Weiteren vermengen sich Gabbabeats, Rapvocals und Rave-Akkorde zu einem irrsinnigen Trinklied, orchestrale Soundtrack-Fetzen schweben durch den dunklen Raum und auch melancholische Melodien. Anders gesagt: Acpop Sauna ist ein ob seines schieren Einfallsreichtums begeisterndes Acpop-Album.