burger
burger
burger
- Advertisement -
- Advertisement -

Roman Flügel (Frankfurt/Main, Klang) empfiehlt:<br/><br/>

<b>Baby Ford & Zip<br/>
Clean Hands</b><br/>
(Pal SL 10)<br/><br/>

Eine zärtlichere Hypnose als die neue Veröffentlichung der bepopen Großmeister Baby Ford und Zip kann man sich kaum vorstellen. Bei „Clean Hands“ umgarnen sich ein sanft schmirgelndes Rhythmusgefüge und dezente Stimmfetzen. Und genau diese Kombination kann einen in der Zwischenwelt eines Sonntagabends in die entsprechende Nachdenklichkeit versetzen, die den Genuss nach der Party besonders schön werden lässt. „For How Long?“ verfolgt grundsätzlich das gleiche Konzept, hier jedoch versuchen sich mir unbekannte Fabelwesen am discopopen Gitarrenspiel und bitten schon wieder zum nächsten Tänzchen.<br/><br/>

<b>Dirty Jesus<br/>
Don’t Fuck With My Shit (Black Cock Remixes)</b><br/>
(Juno 09R)<br/><br/>

Auf Seite B befindet sich eins dieser, im besten Sinne, musikalischen Zwitterwesen, die sich ungern in irgendeine Schublade wegsortieren lassen. DJ Harvey legt hier Hand an eine im Original von Eric Rug und Martin Collin 1997 auf Paper Recordings veröffentlichte Nummer und verwandelt sie in ein einziges bewusstseinserweiterndes Strahlen aus Electrobeats, 303 und Glitzersirene. So mental ist Acpophouse nur ganz selten. Der „Gerard Black Happy Finish Mix“ geht die Sache deutlich konventioneller an. Rhodespiano und Afropercussion orientieren sich sicherlich mehr am Original. Bepope Mixe zusammen sind allerdings ein unschlagbares Duo mit vier Fäusten.<br/><br/>

<b>Protect U<br/>
Double Rainbow</b><br/>
(Future Times 05)<br/><br/>

Wo kommt nur immer wieder diese Freiheit her, die irgendwelche Cats aus den Staaten so unbeschwert agieren lässt? Man könnte es leichtfertig als Hippiehouse abtun, diese wellenartige, wahrscheinlich sogar live arrangierte Musik. Sentimental oder dumpf wird dabei zum Glück aber nichts. Viel lieber stelle ich mir die Autoren dieser Musik als extrem nette und wache Typen vor, die einfach darauf acht geben, keinen Mist zu veröffentlichen. Seltsam ist dabei auch diese nur teilweise Anbindung an Clubmusik. Diese Tracks geben mir auf einmal das Gefühl, dass dringend darüber nachgedacht werden sollte, ein Intelligent-Techno(oder von mir aus diesmal -House)-Revival einzuläuten. Vielleicht sind wir aber auch schon mittendrin.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.

Cardopusher: „Humor steckt in allem, was ich tue”

Luis Garbàn fusioniert lateinamerikanische Rhythmen mit futuristischen Klängen. Wie er dazu kam, erfahrt ihr in unserem Porträt.