Nach annähernd 15 Jahren öffnet Atom Heart mit diesem Album mal wieder seine ambiente Samtschatulle, um eine Kaskade ruhig schwelender Klangarrangements auf den Hörer zufließen zu lassen. Kein Rhythmus, kein Beat unterbricht hier den tiefblau fließenden Soundfluss, stattdessen ein nächtlich sanft gleißender Strom an Klang- anordnungen, Tonverschiebungen, Sound-gemälden, die den Zuhörer umflirren, verpuppen, einschließen in diesem musikalischen Kosmos, der keine Grenzen zu kennen scheint. Da sind Schemen, romantische Klassik, Anmutungen balinesischer Gamelan-Musik, ja gar Zwanziger-Jahre-Swing-Versatzstücke versteht er in sein Musik-Gebilde einzubinden. Und sogar ein tatsächlich organisch gespieltes Saxofon – falsch angewendet eins der schlimmsten Instrumente – wird verwoben, um dann im zentralen Stück „Traumsequenz“ mit einer Trance-artigen Acpopline auch noch zeitgenössischer Dance-Musik Tribut zu zollen. Unumwunden eines der besten Ambient- alben der vergangenen Jahre.