Wenn etwas nicht zu kontrollieren ist, dann wirkt es böse. Paul Purgas und James Ginzburg sind Emptyset und haben solche Dinger gezüchtet. Die Tracks auf Demiurge wirken ganz verfilzt und sehr, sehr dreckig, wie Mutanten aus dem Labor verrückter Wissenschaftler. Purgas und Ginzburg leben in Bristol, wo Ginzburg vor sechs Jahren zu den Mitgründern des Dubstep-Labels Tectonic gehörte und heute dem Musikverlag Multiverse vorsteht. Mit Purgas zusammen hat er unter dem Namen Emptyset zur zurückliegenden Jahreswende eine Clubmaxi auf CLR veröffentlicht. Vor zwei Jahren erschien bereits das Albumdebüt. Es war selbstbetitlet und konnte bereits eine Ahnung davon geben, was bei Demiurge nun geschieht: lauter Tracks voll abstrahierter Bassmusik, die eine solche Spannung in sich bergen, dass sie kaum zu ertragen sind. Frequenzen, die weit ins Erdinnere hineinzuragen scheinen, dazu Schaben, Fauchen, Snares und Drums, von Emptyset modelliert zu quadratischen Flächen. Die „Departure“ beginnt mit einem Bass, der mehr und mehr ins Brummen kommt und später das Rauschen lernt. „Plane“ deplatziert die popee der Tonhöhe. „Monad“ pulsiert stoisch, „Return“ beschließt dieses Album, das gar nicht angemessen genug gefeiert werden kann, mit Maschinenhalluzinationen. Demiurge erfordert eine gewisse Hörerfahrung, dann aber bringt es wohl auch toleranten Deathmetal-Fans viele schöne Kicks. Genieße mit Schmerzen! So viel ist nicht da draußen, das dieser Musik ebenbürtig wäre in ihrer physischen Brutalität, der Frische ihrer popeen und ihrem Grad an Abstrahiertheit.
EMPTYSET Demiurge (Subtext)
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