WhoMadeWho erspielten sich mit ihrem Elektrorock im New-Wave-Gewand auf zwei Alben eine beträchtliche Fangemeinde. War eigentlich auch logisch: Die Attitüde Wave-Rock ohne Rockposen in die Glam-Disco zu retten, versprach nicht nur im Seitenscheiteluniversum Erfolg und Satisfaktion. Obwohl gerade auf The Plot auch eine gewisse Redundanz zu hören war, zu viele Franz-Ferdinand-Klone hatte man schon über die Ladentische gezogen. Verwandte wie DFA oder Munk gehen seitdem straighter Richtung Disco, Cosmic und Boogie. Und wie reagieren die drei Dänen auf den vermeintlichen Sellout? Deep, dark & lovely scheint das Motto zu sein. Tomas Barfod, Tomas Høffding and Jeppe Kjellberg kratzen die melancholische Seite der ganzen Feierei auf einer achteiligen Mini-LP heraus. Die Einflüsse aus Sixties-Psychedelic sind unüberhörbar, Rockgitarren fehlen gänzlich. Auf der Single „Every Minute Alone“ glaubt man gar, den Doors im Nebenzimmer zu lauschen, „There’s An Answer“ klingt wie eine Zusammenarbeit von Erlend Øye mit Michael Mayer, und auch der Rest der Platte wirkt ungefähr so, als hätten die Junior Boys plötzlich Feuer unterm Arsch. Verdichtete Atmosphäre ohne Achtziger-Schmock, gute Songs, die für sich stehen, und der nötige Druck durch geschickt eingesetzte elektronische Beats – viel mehr konnte man nicht erwarten.
WHOMADEWHO Knee Deep (Kompakt)
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