Die Wurzeln des Techno-Duos Juju & Jordash liegen in der israelischen Hafenstadt Haifa. In den neunziger Jahren spielten die beiden in verschiedenen Bands, die stilistisch zwischen Jazz, Postrock und israelischer Musik angesiedelt waren. Irgendwann entdeckte jeder für sich den Reiz elektronischer Clubmusik. Im Jahr 2003 brachte das Schicksal Juju und Jordash schließlich zusammen, einige Zeit später erschien ihre erste gemeinsame EP auf dem Detroiter Label Psychostasia. Für Furore sorgten dann ihre beiden EPs auf Real Soon. Diese waren zwar wie alle Produktionen von Juju & Jordash auf dem Fundament von Detroit-Techno errichtet, befreiten sich aber von den genreimmanenten Zwängen, indem sie ihre Hände nach der Freiheit von Jazz und Postrock ausstreckten. Mit Juju & Jordash erscheint nun der zweite Longplayer der beiden heute in Amsterdam lebenden Israelis. Der bisherige Weg wird konsequent fortgesetzt, auch wenn die Tracks der neuen LP vielleicht einen Tick straighter sind. Doch legen Juju und Jordash trotz aller Verbundenheit zur Alten Schule immer wieder das eng geschnürte Korsett von Detroit-Techno oder Chicago-Housebeats ab. Stücke wie „Deep Blue Meanies“ beweisen Sinn für Spannungsmomente jenseits der im Clubmusik-Kontext üblichen Breaks. Bei den Aufnahmen der Stücke arbeiteten die beiden nicht allein mit einem Arsenal an Synthesizern. Akzente setzen sie mit perlenden Pianoklängen, freejazzigem Saxofonspiel oder dem Einsatz des orientalischen Saiteninstruments Oud. Doch das bestimmende Element dieser weit mehr als soliden zweiten LP von Juju und Jordash bleibt Detroit-Techno in all seinen Facetten zwischen kühnem Futurismus, Urbanität, schweren Funk-Basslinien und sehnsuchtsvoller Entrücktheit.
JUJU & JORDASH Juju & Jordash (Dekmantel)
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen