Diese Dampfhammer-Beats! Diese Bratz-Orgien! Dieser ganze Irrsinn! Chris Clark wird einfach immer besser. Was er in die Finger bekommt, wird nach wie vor durch den Software-Fleischwolf gedreht und bis zur Unkenntlichkeit digital umgepflügt. Doch Clark hat nichts mit blutleerer Frickelverliebtheit am Hut. Bei aller Vielschichtigkeit und Programmier-Finesse ist ihm ein Ungetüm gelungen, das zugleich roh, direkt und eingängig klingt. Und Spaß macht. Statt eines Laptop-Musikers meint man auf Totems Flare eine Jamsession der Chemical Brothers mit den frühen Cabaret Voltaire zu hören, für die Flying Lotus ein paar kaputte Beats spendiert hat. Eine mehr als geglückte Session, wohlgemerkt. Dass sein Album fast organisch wirkt, dürfte daran liegen, dass Clark neben diversen Maschinen auch herkömmliche Instrumente wie Gitarre, Schlagzeug und Klavier bedient, selbst wenn man davon nicht mehr sonderlich viel erkennen kann. All das hat nichts Hermetisches, sondern kommt mit großer Pop-Geste daher. Totems Flare ist dabei so präzise zerfleddert, dass Aphex Twin und Autechre sich hier durchaus mal nach Inspiration umhören könnten. Viel Spaß in der Dunkelheit.
CLARK Totems Flare (Warp)
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