Jetzt also eine Compilation von diesem Herrn, der ja immer alles richtig zu machen scheint. Ja, man kann es vorweg nehmen, auch diesmal hat er nichts falsch gemacht. NRK will die neue Compilationserie The Lab laut eigener Aussage gleich von Anfang an zwischen erfolgreichen Entwürfen wie Coast2Coast und Back In The Box verorten, wozu – das muss man neidlos zugestehen – mit diesen beiden Silberlingen ein massives Fundament gelegt wurde. Dice mixt sich auf der ersten CD durch eher dunkle Gefilde, ohne dabei den Sinn fürs Spielerische außer Acht zu lassen. Jepp, da ist eine sichere Vorhand am Werk, die nicht nur versteht, deep umnachtete Stroboästhetik mit Openair-Bongohouse so zu kombinieren, dass es knackig bleibt, sondern auch groß angelegte Spannungskurven zu choreographieren. Auf der zweiten CD darf es dann aber auch etwas melodieaffiner hergehen. Dubbig verträumt, stellenweise sehr klassisch amerikanisch, aber auch immer wieder schick nach unten gestrippt wird hier House in vielerlei Reinformen herbeizitiert und neu kontextualisiert, so dass man sich direkt wünscht, Herrn Dice auch mal ein Warm-up-Set spielen zu hören. Die ganz sicher wärmenden Höhepunkte markieren hier Terry Brown Jr., direkt danach Mike Huckaby und schließlich Tyree Cooper. Jetzt schon mit dem Set des Jahres anzufangen wäre vielleicht ein bisschen früh, aber die Perspektive zwischen Geschichte und Gegenwart, die mit dieser Compilation eingenommen wird, weist auf ein wirklich großartiges Morgen.
LOCO DICE The Lab 01 (NRK)
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