Die perlenden Klavierakkorde des Eröffnungstracks „For The Other Self Who Is Far Away That I Can Not Reach“ (ja, alle Lieder der CD tragen solche langen, leicht prätentiösen Titel), unter die sich dann mit erhabener Leichtigkeit ein gebrochener elektronischer Rhythmus schiebt, setzen gleich die Stimmung für den Rest des Albums. Auf Love Or Die kehrt Susumu Yokota zu seinen Wurzeln zurück, will heißen: zu entspanntem Ambient-Techno und kontemplativer Electronica mit Bezügen zu klassischen Elementen. Nichts an diesem Album will aufregen, alles zieht an einem vorüber wie ein angenehmer warmer Sommererregen. Schwerelose Streicher, warm schwebende Synthesizerflächen, verwehte Rhodes-Akkorde und leicht von Drum’n’Bass angehauchte Polyrhythmik. Das kommt oft gefährlich nah an die Grenze zum Kitsch, ohne sie jedoch jemals zu überschreiten, und erinnert stark an Früh-Neunziger-Electronica. In jedem Fall eine höchst angenehme akustische Wolke, in die man sich auch tiefer versenken kann.
SUSUMU YOKOTA Love Or Die (Lo Recordings)
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