Manchmal kann ein einziger Buchstabe einen großen Unterschied machen. Als das erste reguläre Album des Trios The Black Dog 1993 beim Label General Productions Recordings (GPR) erschien, stand auf dem Master-Tape eigentlich „Temple Of Transparent Walls“. Warum am Ende aus den Wänden im Titel dann plötzlich Bälle wurden, werden wohl nur der Allmächtige oder die Queen von England wissen. Auch das eher peinliche Covermotiv mit einem gerenderten Computerhund wirkte eher abschreckend denn einladend. Es verwundert also nicht, wenn Soma Records zur Wiederveröffentlichung 14 Jahre später ein schlichtes Buchstabencover wählt. Was zählt, sind jedoch die elf Tracks, von denen „4.7.8.“ oder „In The Light Of Grey“ wie Blaupausen eines perfekten Black-Dog-Stücks wirken. Sounds poltern wie fragile Stelzenläufer durch eine Atmosphäre, die immer nach der Schnittmenge aus Melancholie und Maschinensprache sucht. Was nach Jahren der Minimal-Erziehung mittlerweile vielleicht ziellos klingt, war Anfang der neunziger Jahre die Suche nach neuen Strukturen und Rhythmen. Und The Black Dog dürfen fürwahr behaupten, dieses Neue auch tatsächlich gefunden zu haben.
THE BLACK DOG Temple Of Transparent Balls (GPR/Soma)
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen