Ist der süß! Der 22-jährige Nathan Fake gehört zusammen mit Labelchef James Holden und The MFA bekanntermaßen zu den Stars des raketengleich aufgestiegenen britischen Labels Border Community. Ein Label, auf dem – zugleich verwunderlich wie auch wunderbar – junge Menschen ausgerechnet Techno, vor allem in einer leicht angetrancten Ausprägung, als Ausdrucksmedium für ihre Sehnsüchte gefunden haben: Border Community ist Emo-Techno. Fakes Debütalbum allerdings hat mit Techno nicht viel am Hut. Seine elegisch dahinschwebenden Synthieflächen, psychedelisch rauschenden Gitarrenwände und sich unkontrolliert auftürmenden Gefühlswallungen erinnern eher an instrumentale My Bloody Valentine im Digitalmix oder an die Melodiemeister ISAN denn an „The Difference It Makes“. Obwohl das Grundgefühl natürlich bei allen dreien dasselbe ist. Dementsprechend ist Fakes Hit „The Sky Was Pink“ hier auch im Original enthalten, nicht im Holden-Mix fit für die Tanzfläche gemacht. Das hier ist Tagebuch-Elektronik eines jungen Menschen, eine hinreißende – und das ist wirklich als Kompliment gemeint – postpubertäre Weltschmerzromantik.
NATHAN FAKE Drowning In A Sea of Love (Border Community)
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