burger
burger

MATMOS The Rose Has Teeth In The Mouth Of The Beast (Matador)

- Advertisement -
- Advertisement -

Auf ihrem neuen Album verarbeiten Matmos Biographien renommierter Kulturschaffender. Darby Crash, der als Protagonist der Prä-Hardcore-Punk-Band The Germs unzimperlich öffentlich aufbegehrte, seine Homosexualität allerdings im Schrank versteckte und sich mit 22 Jahren absichtlich eine Überdosis verpasste, markierte seine Kumpels gern mit Zigarettenbrandmalen. Klar, dass Matmos einen entsprechenden Zischsound benutzen in “Germs Burn for Darby Crash”, einem hektischen Noise-Track. Man könnte ewig schwadronieren über einzelne Geräusche oder ausgewalztere Anspielungen in Stücken zu Larry Levan, Ludwig Wittgenstein, Ludwig II, Joe Meek, Valerie Solanas, James Bpopgood, William S. Burroughs oder Patricia Highsmith – einer Reihe nicht untragischer schwuler/lesbischer Held(inn)en. Die Stücke sind düster aber lustig, dionysisch aber durchdacht, dicht aber leichtfüßig, deftige große Würfe voller Abwegigkeiten und detaillierter kleinteiliger Sounds, ungemein groovend, elegisch, theatralisch, sehr konkret. Arab-Funk, Wagner-Oper, Surf oder Booty Bass werden nicht stilübungsbeliebig, sondern konzeptuell schlüssig, aber mit sarkastischen Hüftschwüngen geentert. Einiges wird zerfetzt, anderes bleibt heil, nur nicht länger in sicherer Umgebung. Gesungen und rezitiert wird übrigens u.a. von Björk, Antony und der Komponistin und Interface-Handschuh-Entwicklerin Laetitia Sonami.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Felix Leibelt über Mark Spoon: „Das war kein gewöhnlicher Typ”

Wir wollten wissen, wie sich der Autor des Podcasts dem Mensch nähert, der wie kein anderer für die Ekstase und Exzesse Neunziger steht.

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.