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Der Vergleich mag vor allem für Nostalgiker hinken und die Vorzeichen sind gewiss andere, aber dennoch: James Murphy und sein LCD Soundsystem sind eine moderne Analogie zu Davpop Byrne und den Talking Heads. Murphy ist der ultimative New Yorker Hipster, der sich an Untergrund-Kultur labt, weiß, wie er den Mainstream und Davpop Letterman bedient, der Hallen füllt und gleichzeitig mit seinem Label DFA Exzentriker und Spartenmusiker wie Gavin Russom fördert. So schlägt das zu Redaktionsschluss noch unbetitlete neue Album mit Augenblicken wie „Dance Yourself Clean“ weiterhin einen ausdrücklichen Bogen von der New Yorker Nowave-Bühne zum Tanzflur. Im Gegensatz zum einem Vorgänger wie <i>45:33</i> jedoch, der als ausdrückliche Affirmation der Tanzkultur gelesen werden konnte, balanciert Murphy den DJ-Aspekt seiner Arbeit stärker mit Stücken wie „Drunk Girls“ aus. In Los Angeles aufgenommen, passt solch ein rigoros pubertärer Punkrocker natürlich hervorragend ins Klischeebild vom kalifornischen Rock-Regenbogen, der in allen Farben leuchten kann. Das vierte Album von LCD Soundsystem ist demnach voll großer Gesten. Versteckt in einer schnoddrigen Lofi-Ästhetik, bleibt aber eine raue Griffigkeit, die in bester ZE-Records-Manier auch die heiklen Stellen vor dem Umkippen bewahrt. Einsätze von Kuhglocken hält es zwar weniger parat, dafür entschädigen aber Songs wie „Change“ oder „What You Need“ – und die Gewissheit, dass James Murphy seinen Halt an der Kante noch nicht verloren hat.

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